Er ist höher dotiert als der Nobelpreis: Mosambiks Ex-Präsident Joaquim Chissano erhält als erster Politiker den Preis für afrikanische Führungsleistung, den der ägyptisch-sudanesische Mobiltelefon-Unternehmer Mo Ibrahim gestiftet hat (siehe SWM 2/2007, S. 13). Kofi Annan, Vorsitzender der Jury, begründet die Entscheidung mit Chissanos Einsatz für die nationale Versöhnung und Stabilisierung des Landes nach dem Bürgerkrieg. Auch wurde ihm angerechnet, dass er nach seiner zweiten Amtsperiode freiwillig zurück getreten war. Chissano bekommt fünf Millionen US-Dollar verteilt auf die nächsten zehn Jahre und weitere 200.000 Dollar jährlich bis an sein Lebensende.
Der Mo-Ibrahim-Preis wurde in afrikanischen Medien weitgehend positiv aufgenommen. Kritischer sieht ihn der tansanische Rechtsprofessor und Buchautor Issa Shivji. Er kommentiert die Initiative des reichen Unternehmers auf www.pambazuka.org als „eine Beleidigung für die afrikanische Bevölkerung“, die allein entscheiden könne, wer ein guter Staatsführer sei.